Wie lange dauert das Fegefeuer?

Wie lange dauert das Fegefeuer?

Die ehrwürdige Katharina Emmerich (sie hat in Visionen das Leben Jesu und seiner Mutter geschaut) sagt, dass der Heiland jedesmal am Jahrestag seines Todes, also am Karfreitag, ins Fegefeuer hinabsteige und dort die eine oder andere Seele seiner Feinde befreie, die ein Zeuge seines blutigen Todes auf Golgotha gewesen sind und bisher noch immer nicht zur Anschauung Gottes zugelassen Wurden. Also wären manche Zeitgenossen Christi, die dessen Feinde gewesen waren, fast 2000 Jahre im Fegefeuer!

Die gottselige Johanna vom Kreuz, Klarissen- Äbtissin zu Roveredo im damaligen Süd- Tirol ( + 1674), hat, wie in den Prozessakten ihrer Seligsprechung mitgeteilt wird, von Gott die Offenbarung erhalten, dass sie durch ihre Gebete und Bußübungen den jüdischen König Salomon, der bekanntlich vor seinem Tod Götzendienst getrieben hat, aus dem Fegefeuer erlöst habe. Salomon ist vor etwa 3000 Jahren gestorben. Dass Salomon trotz seiner schweren Verfehlungen im hohen Alter nicht in die Hölle gekommen ist, lässt sich aus der Verheißung 2. Kön. 7, 14-15 schließen. Er muss also noch im Augenblick des Todes die Gnade der Reue erlangt haben. (Viele Kirchenväter, wie der hl. Hieronymus und Cyrill v. J., sind der Ansicht, dass Salomon sich noch bekehrt hat. Sonst wären wohl kaum seine Bücher in den Kanon der hl Schriften aufgenommen worden.

Ein kurzes Fegefeuer haben laut P. Paul von Moll namentlich jene Personen, die gottergeben sterben. Er berichtet von einer Dame, die bei einem Eisenbahnunglück unweit Genf den Tod gefunden hat und sogleich in den Himmel gekommen ist, weil sie im letzten Augenblick gerufen hat: "Herr. dein Wille geschehe!" (Seite 151) Auch berichtet er von einer verstorbenen Dame, die nur eine Stunde im Fegefeuer war und der erlaubt wurde, diese Stunde in demselben Armstuhl zuzubringen, in welchem sie gestorben war. Diese Gnade wurde ihr deswegen zuteil, weil sie ihre Kinder vortrefflich erzogen hatte. (S. 150)

Maria Lindmayr sagt: Am kürzesten werden im Fegefeuer zurückgehalten die Gutmütigen. Weichherzigen und Barmherzigen und jene, die gerne sterben.

Maria Lindmayr (sie hatte viele Arme- Seelen Visionen) sagt: "Etliche hundert Jahre dauert oft der Aufenthalt der Armen Seelen im Fegefeuer."

Die ehrwürdige Klara Moes behauptet, dass demütige Personen selten länger als 2 Monate der Anschauung Gottes beraubt sind, niemals über 2 Jahre, die meisten aber nur einige Stunden; auch kommen sie gewöhnlich nicht ins Fegefeuer, sondern bleiben an demselben Ort, wo sie gestorben sind. Auch sagt sie: "Seid nur recht demütig und ihr kommt ohne Fegefeuer in den Himmel!" Ferner behauptet sie: "Hat bei einem Menschen in diesem Leben die Sehnsucht nach Gott einen hohen Grad erreicht, so kommt bei seinem Tod dessen Seele geradewegs in den Himmel, ohne das Fegefeuer zu berühren."

Der hl Bonaventura bestätigt das, indem er behauptet, dass derjenige, welcher in den Flammen glühender Gottesliebe oder in den Fluten tiefen Reueschmerzes stirbt, den Brand des Fegefeuers nicht zu fürchten habe. (Comp. theol. ver. 4, 24)

Der hl. Augustin sagt: "Willst Du, dass sich Gott deiner erbarme, dann erbarme dich deines Nächsten im Fegefeuer!" Auch vertritt er die Ansicht,. dass derjenige, welcher oft für die Verstorbenen gebetet hat, keines bösen Todes sterben werde.

Der hl. Hieronimus behauptet: Wir sind der ewigen Seligkeit um so viel näher, je mitleidiger und gütiger wir gegen die Armen Seelen sind.

Aus den Mitteilungen vieler von Gott begnadeter Personen geht hervor, dass die Fegefeuerstrafen mancher Seelen viele Jahrhunderte; ja sogar Jahrtausende dauern können.

Auch der hl. Kardinal Bellarmin erklärt: "Es steht außer Zweifel, dass die Peinen des Reinigungsortes manchmal viele Jahrhunderte dauern." (De gemitu 1, II, 9).